Firmenhure by Robin G. Nightingale

Autor:Robin G. Nightingale
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783939907442
Herausgeber: Passion Publishing Ltd.
veröffentlicht: 2011-06-21T22:00:00+00:00

Ein Großteil des Abends zog an Karen vorbei wie im Nebel. Es war, als wolle sie sich damit innerlich von dem distanzieren, was mit ihr geschah.

Sie fuhren im Wagen von Armin Hagen zur Nova Lounge, die sich ähnlich wie das 'Chez Louis' nicht allzu weit vom Firmengebäude entfernt befand. Karen hatte dort mit ihren Kollegen schon mehrere kleine After-Work-Partys und Festlichkeiten zu besonderen Anlässen erlebt. Heute musste sie einige Meter vor Hagen und der Birkenau die Lounge betreten. Es waren bereits mehrere ihrer Mitarbeiter dort versammelt, und augenblicklich drehten sich etliche Köpfe in ihre Richtung, als sie durch die Tür schritt. Karen war fest gewillt, sich ihre entsetzliche Verlegenheit nicht anmerken zu lassen, sondern sich so "normal" zu benehmen wie nur irgend möglich.

Spinella war gerade in ein Gespräch vertieft, das er aber unterbrach, als er Karen auf sich zukommen sah. Er begrüßte sie herzlich, Karen gratulierte ihm noch einmal ebenso herzlich zu seiner Beförderung. Dabei versuchte sie, ebenso wie er zu übergehen, dass auch er ganz offenkundig eine gewisse Verlegenheit über ihre Aufmachung überspielte, und darüber, dass ihn ihre Brüste geradezu anzuspringen schienen. Er wirkte ganz froh, als Karen sich wieder von ihm löste und zur Bar hinübertrat, an der Cocktails auf Kosten des Gastgebers serviert wurden.

Karen bestellte sich eine alkoholfreie Nada Colada. Dass sie sich hier einen Schwips antrunk hätte ihr zu allem anderen noch gefehlt. Schon jetzt hatte sie begonnen, am ganzen Körper zu schwitzen. Dabei war sie erst drei Minuten da! Schaudernd fragte sie sich, wie wohl der Rest des Abends verlaufen würde.

Er verlief nicht sehr angenehm. Die ganze Zeit über fühlte sie sich wie auf dem Präsentierteller. Wenn sie sich mit einem Kollegen wie Bechtel unterhielt, schaute der sie dabei so gut wie nie direkt an, sondern ließ seine Blicke stattdessen durch den Raum schweifen. Gleichzeitig aber bemerkte sie nur zu gut die zahllosen Seitenblicke, von denjenigen Kollegen, denen sie nicht direkt gegenüberstand. Sie fühlte sich wie eine hochklassige Lustsklavin für alle Anwesenden, so als ob sie genausogut splitternackt durch die Lounge hätte stöckeln können, nackt und erregt und mit perfektem Make-Up.

Von ihrer Autorität als Führungskraft war nicht das geringste mehr vorhanden. Stattdessen, davon war sie überzeugt, wirkte sie wie eine unfassbar notgeile Frau, die sich auf obszöne Weise vor all ihren Mitarbeitern zur Schau stelte und ihre Verfügbarkeit signalisierte.

Dann trat plötzlich Hagen auf sie zu. "Komm mir nach", raunte er ihr zu und verschwand in Richtung der Toiletten.

Karens Magen klumpte sich zusammen. Wie ein Blitz fuhr ihr ins Bewusstsein, dass ihre absolute Verfügbarkeit mehr als nur ein bloßes Schauspiel war. Dann folgte sie Hagen auf wackligen Beinen.

Hagen hatte die Tür zur Männertoilette geöffnet, spähte hinein. Sie war leer. Er musste überblickt haben, dass alle männlichen Gäste im Hauptbereich der Lounge versammelt waren. Grob zog er Karen in den Raum, schob sie in eine Kabine.

"Wenn du die gesammelte Belegschaft schon mit stillen Versprechungen auf ein heißes Abenteuer scharf machst, solltest du sie jetzt vielleicht besser mal erfüllen", raunte er ihr zu, nachdem er die Kabinentür hinter ihnen geschlossen hatte.

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